Kurzurlaub lang gemacht (Festival)
Donnerstag alles an das ich gedacht habe in die Packtaschen und dann los, schnell zur Bahn nach Heilbronn. Am Bahnhof dann, oh da hab ich doch glatt mein Camelback mit Werkzeug und Trinken vergessen. Eine Blick auf die Uhr, 4 Minuten noch. Nein, ob ich das noch schaffe? Heimgeheizt, und die Bahn gerade noch bekommen! Aber wohl nur da bei der Unterführung keine Treppen mehr sind. In der Bahn mein Navigationssystem Version II programmiert, und dann konnts losgehen. Den direkten Weg hab ich nicht gefunden, aber ich konnte ja auf die Streckenkenntnisse von den Seminaren Zurückgreifen. Fast oben am Berg angekommen tritt ein Rennradfahrer mit schwerem Gang an mir Vorbei. Zuerst dacht ich, lass ihn halt, aber dann war doch der Jägerinstinkt größer, hochschalten und fett reintreten. Irgendwann als es ein wenig flacher wurde dreht er sich um und sieht den voll gepackten Freizeitfahrer immer noch hinter sich :-) Also was tun? Na klar, denkt er sich, noch einen Gang mehr und er hängt mich ab. Ich will nicht wissen wie hoch seine Herzfrequenz wissen. Mir hats Spaß gemacht!

Geregnet hat es bis dahin nicht arg, aber als ich dann vor dem Festivalgelände angekommen bin fing es an, und wurde immer schlimmer. Die Haare waren total nass aber gespannt was so geboten wird. Dann hat die erste Band gespielt und ich war begeistert. Rock, nicht zu hart und nicht zu laut, auch ohne Ohrenstöpsel echt ein Genuss. So wie die Leute um mich rum mitgemacht haben hats denen auch echt gut gefallen. Bei der nächsten Band waren dann nicht mehr so viele da, da hatten wir mehr Platz, was aber auch die Stimmung ein bisschen hat leiden lassen. Aber ich fands von den Liedern noch besser wie die Erste. Nach ner kleinen Pause in der Kälte und ner Stärkung ging es weiter mit Delirious. Die Halle war gerammelt voll, alle - auch ich - haben mitgefühlt, mitgesungen und ne Menge Spaß gehabt! Krass, was Musik so bewegen kann! Ich fands die Beste Band, Musik, Vorstellung und Show. Rebecca St. James war die Schlußsängerin, leider nicht mehr so rockig, aber mit der besten Lichtshow. Die Lieder auch gut, aber nicht ganz immer mein Geschmack. Was ich so nicht kannte aber zuerst toll war, waren ihren Ansprachen, die bewegend haben. Leider konnte ich ihr bei den letzten nicht zustimmen, das war dann für mich doch etwas zu einfach und meiner Meinung nach Plump. Es ging da um Enthaltsamkeit, das fand ich schon ein wenig übertrieben, aber als dann eine Story kam warum in Afrika nach dem Krieg es doch anscheinend so gut weitergeht, war ich enttäuscht. Das nur auf das Christentum zu reduzieren ist doch zu wenig. Ich frag mich ob die das wirklich glaubt, oder nur so sagt, weil doch nicht viel Zeit war. Die beiden Kommentare haben mir den Abend aber nicht schmälern können. Ich hab mich wohlgefühlt. Ein tolles Festival!

Danach ging es schnell zu meiner Unterkunft, die hatte ich vor dem Festival noch gesichtet. Ein Sängerheim, mit Bank und Überdachung. Dort angekommen war ich froh im trockenen zu sein, und mir alleine noch mal alles bei ein paar Scheiben Brot durch den Kopf gehen zu lassen. Ich hatte auf der kurzen Fahrt meine Isomatte verloren, und dachte das es daher eine kurze Nacht gibt. Aber ich hab, nachdem die meisten Autos vorbeigefahren sind echt gut geschlafen. Bis um 8 Uhr!
Weiter gings mit meinem "Höllentripp", aber dazu später mehr.